

Eine Krone – ganz simpel, oder?
Ich mag die Straße in der ich wohne. Altbremer Häuser in Reihe nebeneinander - allesamt eine Augenweide. Am Ende der Straße ist die Kaufmannsvilla in eine noble Zahnarztpraxis verwandelt worden. Nicht viel Tütü, ein paar moderne Gemälde im Eingang und überall dieses...
Der Autor
Leicht ist mir das ganze Thema Zähne noch nie gefallen. Milchzähne wurden mit dem Bindfaden an der Türklinke vom großen Bruder entfernt, der Kieferorthopäde aus meiner Jugend hatte seinen Beruf verfehlt – er wollte wie sein Vater Hufschmied werden – und später Amalgan rein und schon bald wieder raus.
Bis ich 44 Jahre alt war, dachte ich diese Todeszone nicht mehr aufsuchen zu müssen. Jetzt bin ich 45 und meine Zähne melden sich mit Ermüdungserscheinungen. Beruflich haben sie kaum etwas auszustehen, denn in der Software-Branche verlangt man hauptsächlich, das sie Unmengen Kaffee passieren lassen.
Aber nun widme ich mich in den nächsten Monaten offenbar der Grunderneuerung des Esszimmers.
Begleiten Sie mich doch in die Wartezimmer Deutschlands.
Max aus Bremen
Zahnersatz
Es erfordert kein besonderes Talent, mit maroden Zähnen ausgestattet zu sein. Zum unverschämten Glück der Zahnärzte um ich herum verfüge ich über medium-strahlend, weiße Zähne, die im Kern ihr wahres Ich nicht gleich preisgeben. Aber wenn sich das Fachpersonal mit Röntgen & Co den Hohlräumen widmet, dann fördert es die schwarze Seele eines fragilen Doppellebens hervor.
Manche Beißerchen ließen sich bestimmt nochmal renovieren, aber es ist das Gefühl einen Riß in der Wand überzutapezieren. Also werde ich mich lieber an eine Grundsanierung machen. Wir ersetzen meine Zähne. Nicht gleich alle auf einmal, aber es soll schon gründlich und gut werden.